Die Kathedrale St. Nikolaus ist ein Wahrzeichen der Stadt Fribourg und ragt weit über die Dächer der Hauptstadt des gleichnamigen Kantons. Der auffällige Turm erinnert aufgrund seines fehlenden Turmhelmes stark an französische Kirchen. Auch er ist somit ein Indiz dafür, dass Fribourg eine Grenzstadt der Sprachen ist. Deutsch und Französisch begegnen sich hier auf Schweizer Boden.
Ein Urlaub in der Stadt der Kulturen lässt kaum von einem Besuch der markanten Kirche absehen. Zu sehr fällt der Bau doch immer wieder ins Auge. Den Grundstein für die Kathedrale St. Nikolaus legte man 1283. Zuvor stand an selber Stelle ein romanischer Kirchenbau. 1490 wurde das Bauvorhaben dann fast vollendet. Im Stil der Gotik basiert die Kirche auf einem dreischiffigen Grundriss. Das Dach des 76 Meter hohen Turmes kann man über eine Wendeltreppe erreichen. Zuvor sind rund jedoch 368 Stufen zu überwinden um ein tolles Panorama genießen zu können. Der Turm ist in der Stilstufe der Flamboyant, also flammenden Gotik gehalten. Dieser Stil gehörte zur letzten Stilstufe der Spätgotik in Frankreich und wird durch das flammenartige Maßwerk charakterisiert. Am mächtigen Westportal der Kathedrale St. Nikolaus findet man in der Schmuckfläche, dem Tympanon ebenso wie auch am Berner Münster die Darrstellung des Jüngsten Gerichtes. Diese Arbeit stammt aus dem 14. Jahrhundert. Streng wurde auch bei Nacharbeiten auf die Einhaltung der gotischen Linie geachtet. So ist die Erscheinung des Kirchenbaus, welcher dem Bischof von Myra gewidmet ist doch sehr prächtig.
Auch im Innenraum finden sich einige Besonderheiten. In der Kirche befindet sich eine Heiliggrabkapelle, welche an die Grablege Christi erinnert. Besonders ist die konsequente Durchführung der Gotik, welche aber durch barocke Altäre, besonders dem Hochaltar von 1877 ergänzt wurden. Noch moderner sind die Kirchenfenster eines polnischen Künstlers, die noch bis 1936 die Kirche komplettierten. So trifft Gotik auf Jugendstil. Auch das Orgelwerk war bei Musikern wie Franz Liszt beliebt. Es stammt aus dem Jahr 1834. Ein wenig höher hängt das Glockengeläut und ist auch weit in der Stadt Fribourg gut zu hören. Die 13 Glocken gehören zu den imposantesten Klangglocken der Schweiz. Insgesamt runden sie das eindrucksvolle Bild der Fribourger St. Nikolaus Kathedrale als Wahrzeichen der Kulturstadt ab.
Foto: MySwitzerland.com
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